20010528.03
Die Beschreibung des subjektiven Erlebens unter den
Einteilungen Wahrnehmung, Erinnerung, Begriffsbildung
(Verbegrifflichung), Urteil und Ausdruck soll nicht besagen,
dass diese fuenf Teile das individuelle Bewusstsein
irgendwie begruenden oder gar verursachen. Die Einteilung
hat lediglich heuristischen Wert. Sie ermoeglicht eine
Beschreibung, ein Inventar des Erlebens, eine Beschreibung
deren Wert nicht in der Vollstaendigkeit liegt, sondern in
einer gewissen Wahrheit, welche mir erlaubt etwas von dem
was ich erlebe auszusagen.
Ich kenne keinen Grund, weshalb die Begriffsbildung
nicht auch in Bereichen ausserhalb der Sprache vor sich
gehen sollte. Solche Wahrnehmungen welche nicht sprachlich
sind; und es sind derer sehr viele, Bilder und Melodien, zum
Beispiel, werden auch erinnert in dem Sinne, dass sie aus
der Erinnerung hervorzutauchen geeignet sind, in dem Sinne
auch dass man sie wiederzuerkennen vermag. Ihr Inhalt findet
ganz sicherlich in der Sprache keinen genuegenden Ausdruck,
geschweige denn dass er sich in der Sprache erschoepfen
liesse. Das nichtsprachliche Erleben ist nicht minder
nachhaltig als das sprachliche. Da es fort wirkt in der
Erinnerung gebuehrt ihm die Bezeichnung des Begriffes,
selbst es ihm an unmitteolbarem Ausdruck ermangelt.
Die hervorstechende (hervorragende) Begriffsbildung
aber geschieht im Bereich der Sprache.
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