20010611.01 Die Geschichte ist das geistig sprachliche Instrument mit dem wir nicht nur die Vergangenheit, sondern gleichfalls die Gegenwart erfassen. Denn genau bedacht ist auch alles Gegenwaertige vergangen. Wir unterscheiden Gegenwart von der Vergangenheit insofern die Gegenwart unvollendet erscheint, und erst durch unser Einwirken oder durch das Ausbleiben unseres Einwirkens ihre Vollendung bekommt und sich somit in Vergangenheit verwandelt. Das Ausmass (extent) der Gegenwart ist Ausdruck (Funktion) der Vorstellung. Es ist durchaus moeglich, dass eine gegebene Episode in einer Hinsicht als Gegenwart, in anderer Hinsicht aber als Vergangenheit vorgestellt wird. Die Vorstellung aber vermag weder die Wirklichkeit der Gegenwart noch die Wirklichkeit der Vergangenheit zu erreichen. Die Gueltigkeit der Vorstellung also beruht nicht auf einer unmittelbaren Beziehung zur Wirklichkeit, Die Gueltigkeit der Vorstellung beruht vielmehr auf auf unserem Erleben der Wirklichkeit von Augenblick zu Augenblick. Dies Erleben erzeugt (ruft) Vorstellungen (hervor), welche die Wirklichkeit zugleich vertreten und andeuten. * * * * *

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