20010613.00 Das Bestehen (die Existenz) einer philosophischen Ueberlieferung ist ein Postulat (eine Annahme) des historischen Verstaendnisses das weiterer Ueberlegung bedarf. Insofern als ein einzelner Leser die Reihe der sogenannten philosophischen Schriften durchliest (oder ueberliest) und in diesen Schriften auf Grund ihrer chronologischen oder logischen Folge einen Zusammenhang (statuiert) entdeckt oder zu entdecken meint, und im Rahmen dieses Zusammenhanges seine eigenen Ideen entwickelt, insofern ist es gueltig (sinnvoll) eine historische philosophische Ueberlieferung anzunehmen, besonders dann, wenn dieser Leser, dessen Denken sich einer philosophischen Ueberlieferung bedient, selbst als Autor oder Schriftsteller sich dieser Ueberliefrunbg einfuegt. Andererseits, jedoch, istb es nicht zu verkennen, dass alles Verstehen, und besonders das Verstehen philosophischer Schriften seine Grenzen hat, dass oftmals diese Grenzen enge sind, und das vermeintliche Verstehen der uenberlieferten Schrift ein Ausdruck nicht deren Inhaltes ist sondern der geistigen Verfassung des Lesers, welcher seine jeweiligen Gedanken und Bedenken in das Buch das vor ihm liegt hineinliest. Uns letzten Endes ist alles Verstehen ein solches Hineinlesen des eigenen Sinnes in den fremden Text. Das Hineinlesen des eigenen Sinnes in fremden Text ist die Eigenschat (Charakteristik) allen Verstaendnisses. Aus dieser Tatsache ergibt es sich dass die Tradition objektiv illusorisch ist, subjektiv aber umso gueltiger. * * * * *

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