20011124.01
Ich habe die Falle unter den alten fast abgestorbenen
Apfelbaum gestellt. Sie ist einm grobes kleines Gestell mit
dem versoehnlichen Etiket "Have-a-heart". Die Tiere die man
dort faengt werden nicht getoetet, sondern abgespeist. Ich
verschleppe sie ins Tierschutzgebiet und lasse sie frei.
Die Eichhoernchen sind es, auf die ich es abgesehen
habe. Denn die wollen wenn es wintert zu uns ins Haus um
sich unter den Dachbalken einzunisten. Zu diesem Zwecke
zerreissen sie die hoelzerne Einbindung der Dachziegeln und
schluepfen dann durch das genagte Loch auf den Dachboden.
Dort treiben sie ihre Geschaefte. Jahrlang haben wir es
ertragen dass der Gestank von Eichhoernchenurin die
Dachetage verpestete. Vergebens versuchte ich, auf hoher
steiler Leiter, nicht ohne die eigene Gesundheit, vielleicht
gar das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, Ihnen den Zugang
zu vernageln. Umgehend eroeffneten sie sich mit ihren
scharfen starken Zaehnen ein neues Schlupfloch. Zuletzt
lernten sie sich der Dachrinne als Landungsbruecke zu
bedienen, und nagten unmittelbar am Ende dieser Rinne ein
Loch ins Haus, durch welches dann das Regenwasser die schon
mit Gips verputzten Waende hinab bis ins erste Stockwerk
traeufelte. Ich war ausser mir vor Ratlosigkeit. Da
besorgte ich mir in meiner Verzweiflung die Falle.
Zuerst wollten die Tiere nichts davon wissen. Sie
schienen gegen die Erdnussbutter mit welcher ich die
Ausloeserplatte bestrichen hatte gleichgueltig zu sein. Nach
einigen Tagen aber fand ich denn doch ein aufgeregtes Tier
in der Falle herumspringen. Und danach kamen mehrere,
manchmal sogar zwei am Tage. Jedes Mal, wenn die Falle
ueber einem der gefraessigen kleinen Tiere zugeschnappt war,
trug ich die Falle samt Gefangenen zum Auto; stellte sie auf
ein plastisches Schutzlaken im Kofferraum, und fuhr dann den
Belmont Hill hinan zum Tierschutzpark der Audubon Society.
Verschiedene Male wurden wir von Leah oder Benjamin
begleitet. Dort erlaubte ich dem Kinde, die Falle zu
oeffnen. Wir beide freuten uns dann mit dem Tier an seiner
Freiheit, und meinten seine Glueckseligkeit mitzuempfinden
wenn es pfeilartig aus dem nun offenen Fallenmund
hervorschoss, und Sekunden spaeter im belaubten Geaest der
hohen Baeume verschwand.
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