20011125.00
Der Sinn des Lesens ist dass es dem Menschen nicht nur
die Welt auf tut, sondern das es ihn zu sich selber fuehrt.
Wenn ein Mensch liest wandert er in eine inwendige Welt.
Bezeichnend ist es, dass er hier ja sozusagen mit sich
selber spricht. und dass dies Gespraech die Sprache
heraufbeschwoert ohne dass ein anderer, ein fremder Mensch
zugegen sein muss, waehrend im schriftlosen Leben der Mensch
um der Sprache, um des Sprechens willen, auf den anderen
Menschen angewiesen ist.
Ganz im allgemeinen soll bemerkt sein, dass die
Inwendigkeit des Menschen sich nicht in geometrischem Sinne
auf seinen eigenen Koerper bezieht, oder auch nur in
irgendeinem Sinne auf seine Abgetrenntheit von einer
ausgedehnten Welt. Vielmehr ist es die Bezogenheit auf sich
selbst, auf sein eigenes Denken und Fuehlen, welche die
Inwendigkeit, die Innerlichkeit, die Subjektivitaet
ausmacht; indessen es das Verhaeltnis zu anderen Menschen
ist, welche die Objektivitaet, die Auswendigkeit bedingt
(bezeichnet).
* * * * *
Zurueck : Back
Weiter : Next
Index 2001
Website Index