20021211.00

     Wenn ich feststelle, dass es nicht die verdinglichende
Vorstellung ist welche uns die Wirklichkeit eroeffnet, sondern
die Handlung, so ergibt sich sofort die Frage, was denn die
Handlung sei, worin sie bestehe, wie man ihr auf den Leib ruecken
moechte.  Und somit ist der Kreislauf der idealisierenden
Verdinglichung aufs neue angetreten: denn man verlangt nun zu
wissen, was Handlung sei: man stellt sich eine ideelle Handlung
vor, man fordert (postulates) eine wirkliche Handlung welche
jenseits der ledigen (mere) Bezeichnung thront;

     Aber eine Handlung ist kein Ding, ist kein Gegenstand
welchen man zu demonstrieren vermoechte; Ist nicht einmal ein
Begriff mit einer einzelnen festtehenden Bedeutung.  Der Ausdruck
Handlung ist ein Hinweis auf eine Erlebnisweise welche fuer jeden
Menschen, zu jeder Zeit, spezifisch persoenlich, individuell ist;
zugleich ihn aber mit der Gemeinschaft aus welcher die Sprache
entspringt und welche die Sprache erhaelt, verbindet.  "Unter dem
Strich" kommt es nicht darauf an, dass "Handlung" etwas ist das
ergriffen, das begriffen wird; sondern dass Handlung auf etwas
hinweist das von den an ihr Beteiligten in aehnlicher,
vergleichbarer Weise verstanden wird.

     Handlung ist ein Verhalten des Menschen das seine Ursache in
Wirklichkeit hat und das auf Wirklichkeit hinausgeht; Handlung,
mit anderen Worten, ist was den Menschen mit der Wirklichkeit
verbindet.

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