20030126.02
Kraenklich und sterblich, einsam, verlassen und
jeglichen Glueckes beraubt, troesten wir uns, sei es mit
Religion, sei es mit Kunst. Auf einer gewissen Stufe des
Ernstes werden Kunst und Religion ununterscheidbar von
einander.
Im einen Falle wie im anderen, taeuschen wir uns wenn
wir uns troesten lassen, denn der Trost vermag die
Hinfaelligkeit des Daseins keineswegs zu beseitigen. Es
gelingt ihm nur des Daseins Hinfaelligkeit zu verdecken,
Andererseits ist ist dieser Trost, ob Religion oder Kunst,
Ablenkung welche uns mit mehr oder minderer Gefaelligkeit
die Zeit vertreibt; das wenige an Zeit das uns beschert ist;
wenn wir dann am Ende einsaehen, dass unser Trost doch nur
Taeuschung war, was kaeme es dann darauf an. Denn dann ist
ja die Zeit des Leidens vergangen; Man hat sich lebenslang
ueber sie hinweg getaeuscht. Am Ende steht die Freiheit
unmittelbar bevor und dann macht der Tod die vergangenen
Irrtuemer unschaedlich. Aber man sagt, Ende gut, alles gut.
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