20030203.00
Auf die klassische, von Leibniz so eingehend eroerterte
Frage, ob unser Wissen (zum Teil) auf eingeborene Ideen
gegruendet ist, habe ich folgende Antwort.
Der Geist des einzelnen Menschen wird, ohne sein Wissen
und ohne dass er sich dessen bewusst wuerde, durch die
Aussenwelt gestaltet. Dass des Menschen Geist nicht
autonom, nicht selbstaendig, sondern ein Ergebnis seines
Verkehrs mit der Umwelt ist, ist ein grosses, offenbares
Geheimnis und muss als wesentlicher Bestandteil unseres
Erkenntnisverstaendnisses gelten.
Die Vorstellung, dass der Mensch vom Inhalt seines
Gemuets, von seinem Denken separat seit sollte, ist ein
Irrtum. Der Mensch ist was er wahrnimmt, was er denkt und
fuehlt. Die Einfluesse und Eindruecke welchen der Mensche
ausgesetzt ist verbleiben nicht, wie gewoheniglich
vorausgesetzt wird, separat, unterschieden von seinem Ich:
sie werden, im Gegenteil, zu einem bestandteil dieses Ich:
eine Behauptung welche nicht nur symbolische Bedeutung hat,
sondern welche meines Erachtens tatsaechlich als organische
Veraenderungen aufzuweisen sind.
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