20030331.02 Ist unsereinem eine metaanthropolische Betrachtungsweise ueberhaupt moeglich, ueberhaupt erlaubt? Denn diese bedeutete ja das individuelle Erleben und das menschliche Dasein als jenseits von Gut und Boese zu betrachten. Eine Einstellung welche ja schon in dem "richtet nicht auf dass ihr nicht gerichtet werdet" inbegriffen ist. Sowie auch in dem "Ich bin ein Teil von jener Kraft die stets das Boese will, und stets das Gute schafft." Wo gut und boese einander auswaege und aufheben, cancel one another out. Versucht man gaenzlich folgerichtig, konsequent zu sein, dann darf man auch das allerboeseste nicht boese nennen. Also auch nicht Hitler und die Massenvernichtungen. Man muesste, wenn man Jesaja voellig ernst naehme, den Teufel als Gottes Boten empfangen. Der Haken aber ist, dass uns die Schmerzempfindlichkeit als Schutz, als Protektion geaweht ist. Wenngleich wir die Flamme nicht als schlecht oder boese bezeichnen, so ist sie doch mit dem Leben unvereinbar; und wir sind genoetigt uns vor der verbrennung zu schuetzen. Daher das Urteil dass die Flamme schmerzheft, boese ist; dass es in der Hoelle brennt. Des Gedeihens, des Ueberlebens halber vermoegen wir des Urteils nicht zu entbehren. Insofern unsere Werturteile Fehler sind, sind wir genoetigt Fehler zu begehen nicht nur aus Unwissen, aus Traegkeit, sondern aus Notwendigkeit. Die Unvollkommenheit des Urteils ist gleich der Unvollkommenheit all unserer geistigen und koerperlichen Bemuehungen und Anstrengungen. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Index 2003

Website Index

Copyright 2005, Ernst Jochen Meyer