20030726.00 Das objektive Ziel geistiger Taetigkeit ist das all umfassende (universelle) Wissen. Das subjektive Ziel geistiger Taetigkeit ist die klare (gueltige) Besinnung. Die Unterschiedlichkeit dieser Ziele bestaetigt die Verschiedenheit der objektiven und subjektiven Erkenntnismodalitaeten. Es ist verwunderlich, wie viele Jahre lang ich mit der Erkenntnistheorie gespielt, oder gerungen habe, wie viel ich ueber sie nachgedacht, nachgelesen oder gar geschrieben habe, eh ich auf den Ausdruck "Besinnung" aufmerksam wurde, der mir nun wie ein Schluessel duenkt mit dem sich so manches Missverstaendnis erschliessen laesst. Bemerkenswert auch scheint mir die unbedingte voellige (absolute) Abhaengigkeit von der Sprache; da es im Englischen keinen entsprechenden Ausdruck gibt, dass sich das Verstaendnis welches sich durch das Wort "Besinnung" mitteilen laesst bei der englischen Sprache verstummt. So dass es die Sprache ist, welche das Denken ermoeglicht; und die Erweiterung und Vertiefung der Sprache Vorbedingung fuer das Denken ist. Die Vertiefung der Sprache ist Vorbedingung fuer das Denken. Zugleich ist es unverkennbar, dass das Denken durch die Sprache begrenzt ist, dass gewisse Gedanken oder Gedankengaenge uns unzugaenglich sind, weil wir die gehoerige Sprache, die notwendigen Worte sie auszudruecken, (noch) nicht besitzen. Dementsprechend muss die Entwicklung der Sprache der Entwicklung des Denkens vorausgehen. (precede) Und Mitteilung der Gedanken erfordert nicht selten das Praegen neuer Ausdruecke und setzt wohl im allgemeinen die Umdeutung bestehenden Begriffe voraus. Wenn ich nun aber im Grimmschen Worterbuch nachlese was alles man als Besinnung bezeichnet hat, in welchen mannigfachen Bedeutungen das Wort Besinnung benutzt worden ist, dass sehe ich ein, dann iwrd mir klar, dass ich nicht eine bestehende Bedeutung des Wortes entdecke, sondern dass ich nur ein bestehendes Wort biege und schmiege, abrichte, um dem was mir vorschwebt Ausdruck zu geben. * * * * *

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