20050711.00 Es ist nicht Ausdruck meiner Enttaeuschung, nicht Behauptung dass etwa die Trauben zu sauer waeren, wenn ich meine Vermutung ausspreche, dass die Musik, dass das Musizieren, sonstiges geistiges Schaffen behindert. Dies waere der Fall, weil die Musik, um erlernt zu werden, erstens ein so hohes Mass intensiver (instaendiger) Uebung und Arbeit erfordert, und hernach, in der Ausuebung, so viel an Zeit und Kraft, und vor allem, weil die Musik in solchem Masse die Seele beansprucht und erleichtert und deren Beduerfnissen so reichlich nachkommt, dass das Beduerfnis zu sonstiger geistig-seelischer Entwicklung durch sie befriedigt wird. Abgesehen von Nietzsche, wuesste ich von keinem der zugleich Musiker und Dichter, der zugleich Musiker und Denker war. (Was ich von Richard Wagner halten sollte, wuesste ich nicht.) Ich muss mich damit zufrieden geben meine musikalische Unfaehigkeit, mein musikalisches Versagen, als Entgelt, als Verguetung, als Ausgleich, als Kompensation zu betrachten, fuer die Leistungen die mir auf anderen Gebieten gegoennt sein moechten. * * * * *

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