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     Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, Befreit der
Mensch sich, der sich ueberwindet.  (Goethe) Ich erweaehne
diesen Spruch in Anbetracht der Frage, was es heisst, sich zu
ueberwinden.  Sich ueberwinden heisst ein vormaliges Selbst
aufzugeben; heisst sich von den Umstaenden verwandeln zu
lassen, heisst sich der Verwandlung darzubieten; Heisst
"charakterlos" zu sein, in der Bereitschaft ein anderer zu
werden.

     Die Gewalt um welche es sich hier handelt ist die Gewalt
des Schicksals welche das Selbstbewusstsein zu zerstoeren
droht.  Indem er sich der Verwandlung preisgibt, entgeht der
Mensch der Gefahr, dass diese Drohung verwirklicht wuerde.


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Copyright 2006, Ernst Jochen Meyer
