20060216.00 History is unreal. The past does not exist for me except as a construct of my imagination. The past does not exist for any other individual except as a construct of his or her imagination. Thus history is each historian's momentary creation. It is dependent on the historian. It will fluctuate depending on the stimuli to which the historian's mind has been subjected; it will wax and wane, depending on his attention and his memory. The notion that history is dependent on the individual is an insight that extends ultimately, and perhaps conclusively, to theology. I am reminded of Rilkes: Was wirst du tun, Gott, wenn ich sterbe? Ich bin dein Krug (wenn ich zerscherbe?) Ich bin dein Trank (wenn ich verderbe?) Bin dein Gewand und dein Gewerbe, mit mir verlierst du deinen Sinn. (Stundenbuch) and to the mystical concept that man creates God, or in any event, that God is dependent on man: Jch weiss dass ohne mich GOtt nicht ein Nun kan leben Werd' ich zu nicht Er muss von Noth den Geist auffgeben. Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann In contemporary mathematical terms: God is a function of human thought. It proves to be a consistent hypothesis. If God is the essence of reality, if it is God that is ultimately real, and if God is a function of human thought, then (the reality of) God's world must also be a function of human thought. If one chooses not to "believe in" God, no matter. The argument doesn't require him. My concept of history as synthesis, as the individual and collective synthesis of an hypothetical past, is of course a corollary of Kant's recognition, dass das Ding an sich jenseits menschlichen Erkennens liegt. Dabei ist zu bemerken: die inbegriffene Annahme dass es ueberhaupt ein Ding an Sich gibt. Jedenfalls ist die Frage, was denn das Ding an sich sei, worin denn das Ding an sich bestehen moechte, widersinnig; da per definitionem das Ding an Sich unkennbar ist. Der einzige Sinn der Frage um das Ding an Sich ist ein negativer: die Frage ist das Zeichen unseres Nichtwissens, ist Sinnbild der unbedingten (absoluten) Beschraenktheit unseres Geistes. Zusammenfassend: Die Welt der Vergangenheit, wie sie tatsaechlich mit der Gegenwart verschmilzt ist fuer mich zunaechst Vorstellung. Dass die Welt der Vergangenheit dann jemals mehr als Vorstellung zu sein scheint, ist Folge der Vergesellschaftung des Geistes: Folge der Tatsache dass ich mittels der Sprache mit ungezaehlten Menschen, Gesellschaftsmitgliedern, in Verbindung bin. Und es sind diese Verbindungen welche meine Vorstellungen zu bestaetigen scheinen. Abgetrennt von der gesellschaftlichen Bestaetigung meiner Vorstellungen waere das Denken, das gedankliche Erleben, Wahnsinn, waere Idiotie. Somit erscheint die akademische Berufung, als die systematische gemeinschaftliche (collective) Zusammenstellung (Synthese) einer vorgestellten Wirklichkeit. Letzten Endes ist es der Segen des Professors welcher die Wirklichkeit bestaetigt: und so betrachtet ist eine solche Bestaetigung der groesste Betrug. * * * * *

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