 

                        20060530.00

     Vielleicht ist dies die Stelle, vielleicht ist dies der
Punkt, an welchem ich schliesslich Rechenschaft ablegen
sollte ueber die Tatsache dass ich voellig unbekannt bin,
dass keiner liest was ich schreibe, so dass sein Wert nichts
weiteres sein kann, als der Wert den ich ihm zumesse.  Und
dieser Wert ist die Resultante meines Selbstduenkels und der
Genugtuung welche ich aus dem Selbstverfassten zu schoepfen
faehig bin.

     Ich will nicht sagen Ich muss nun erkennen, dass es
schicksalhaft war, dass ich ueberhaupt kein Publikum hatte,
dass keine Gelegenheit bestand dass mein Schreiben beurteilt
werden konnte.  Das war eine Konsequenz der
gesellschaftlichen und politischen Lage meiner Jugend die ich
nicht aendern konnte.  Es gibt sehr viele Umstaende im Leben:
genau betrachtet sind es die meisten, an denen der Einzelne
nichts zu aendern vermag, welche er, samt ihren Folgen, so
hinnehmen muss, wie sie sich bieten.

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Copyright 2006, Ernst Jochen Meyer
