20060904.00
Was sollte denn eigentlich das Ziel des geistigen Lebens
sein, als witzige, geistreiche, empfindsame, erklaerende,
erhellende Ausfuehrungen zu machen welche von den Kollegen,
von den Schuelern, von der Oeffentlichkeit, von der
Geschichte - als solche anerkannt und unabtrennlich mit dem
eigenen Namen verbunden werden.
Moeglich, dass dergleichen Bemuehungen auch anderen
ihren Lebensweg erleuchten, aber nur auch indirekte Weise.
Denn gehen muss ein jeder seinen eigenen Weg. Da gibt es
keine Fuehrung, nichts als die Entschlossenheit des eigenen
Geistes.
So ist denn also dieses vermeintliche Ziel des geistigen
Lebens ein Irrlicht, in gewissem Masse eine Taeuschung
welcher der Einzelne sein Leben stiftet und letzen Endes
opfert. Und ihm selbst doch keine Genugtuung, keine Hilfe,
keine Rettung besorgt. Denn diese liegt schon unmittelbar am
Ausgang des eigenen Daseins, liegt unmittelbar am Eingang in
das vermeintliche geistige Leben. Diese Rettung, auch
illusorisch, ist der Glaube an die Gueltigkeit des eigenen
Denkens, des eigenen Erlebens.
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2006 Index 2. Teil
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