20061013.00
Heute sind es 67 Jahre, aufs Datum und auf den
Wochentag, es war immerhin Freitag der 13. Oktober 1939, dass
Mutti, Papa. und ich - wo war Margrit? - am Schuppen auf
Staten Island und den verdorbenen Inhalt der Riesenkisten in
welchen unsere Moebeln, Buecher, Waesche u.s.w. in
Deutschland verladen worden war. Man hatte, wie ich schon
verschiedentlich erwaehnte, beim Entladen des "Columbus",
damals ein Schiff des Nord Deutsche Lloyds, mit welchem der
Transport veranstaltet worden war, die grossen Behaelter
scheinbar in den New Yorker Hafen getaucht. Die durchnaessten
Moebeln, Teppiche, Buecher, Bettzeug, Gardinen hatten dann
waehrend des heissen New Yorker Sommers in der Lagehalle
gegaehrt, waehrend meine Eltern in einem moeblierten Zimmer
auf 161. Street wohnten, Margrit in White Plains, und ich
mit oder jedenfalls in der Gegenwart von Peter, Ellen, Jane
und Cyndy in Canaan. Meine Mutter hat den Verlust ihres
Haushaltsbesitztums als sehr schmerzhaft empfunden, und wenn
ich mir heute ihre Klagen ins Gedaechtnis zurueckrufe, dann
bin ich mir peinlich bewusst wieviele Millionen Menschen
nicht nur ihr Hab und Gut, sondern ihre Gesundeheit, ihr
Leben, - um von ihrer Seligkeit ganz zu schweigen, durch die
politischen Umstaende und den Krieg den sie herbeischwoerten
eingebuesst haben.
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2006 Index 2. Teil
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