20071027.00
Luthers Umdeutung des Begriffes "das Wort" oder "das
Wort Gottes" liegt schon im Neuen Testament selbst
vorbereitet. Denn dort steht ja, The word was made flesh
and dwellt among us. Das Neue Testament also, und Luthers
Betonung seiner eigentlichen Botschaft ist Entidealisierung
hoechsten Ranges. Denn "Das Wort" des Alten Testaments
ist das Gesetz, wie ja auch der Gott des alten Testaments
vorwiegend in seinen Gesetzen zum Ausdruck kommt. Es ist
keine geringe poetische Leistung des Urchristentums, die
Erscheinung des Messias als die Umdeutung des "Wortes" von
Gesetz in Menschlichkeit zu entdecken - oder zu erfinden.
Somit auch die Hinwendung des Christentums zur
Innerlichkeit in Beziehung zu der Umdeutung des Wortes von
Gesetz zu Inkarnation verstanden werden muss. So
dargestellt, erscheint die Theologie, - oder wenn man will,
die Philosophie des Christentums als ein ungeheurer Tour de
Force, eine Umwandlung des Menschengeistes selbst. m.a.W.,
das Wort welches im Alten Testament das Gesetz bedeutet,
verkuendet im Neuen Testamment die Menschwerdung Gottes,
die Inkarnation.
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