20080709.00 Die Verstaendlichkeit einer Sache ist Ausdruck ihrer Wahrheit. Denn verstaendlich ist eine Sache nur insofern sie dem Erleben und/oder der Erfahrung entspricht. Dass eine Sache unverstaendlich ist mag dreifach begruendet sein. Der dem sie mitgeteilt wird ist unfaehig sie zu begreifen: a) Weil sie seinem Erleben widerspricht, b) Weil der dem sie mitgeteilt wird mangelndes Verstaendnis hat, c) Weil der der sie mitzuteilen versucht ueber mangelnde Ausdrucksfaehigkeiten verfuegt. Mit dieser Behauptung wird die Wahrheitsfrage auf ein anderes Gleis geschoben. Statt "Was ist Wahrheit?" muss man fragen: "Was ist Verstaendlichkeit?" Ist eine Sache die schalem oder irrtuemlichen, verfuehrtem Erleben entspricht, und in diesem Grade auch verstaendlich ist, deshalb auch wahr? Die Verstaendlichkeit ist allenfalls ein Merkmal der Wahrheit. Doch ist es notwendig Stufen oder Grade der Wahrheit zu erkennen. Auch der "missverstandene" Irrtum hat seine Wahrheit - als Missverstaendnis oder Unverstaendnis. Die Verstaendlichkeit besagt nur, dass ein Modikum Wahrheit besteht, besagt aber nichts ueber die Qualitaet oder ueber den Grad der Wahrheit. Waere mit dieser unplatonischen, unidealistischen Begriffsbestimmung von Wahrheit der Begriff etwa verdorben? Von einer Wahrheit die goettlich ueber dem Menschen schwebt, rede ich keinesfalls. Die Wahrheit die ich meine besteht im Geiste des Menschen. Da es recht erbaermliche Menschengeister gibt, ist es verwunderlich, dass es auch recht erbaermliche Wahrheiten geben sollte? * * * * *

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