                           19970102.05

     Einige Ueberlegungen betreffs der Ethik

     Wie kommt man von der Naechstenliebe zur politischen
Handlung?  Wie aendert sich Naechstenliebe wenn der Naechste ein
Beamter ist?  Wer ist der Naechste des Beamten?  Vermag ein
Beamter seinen Naechsten zu lieben?  Vermag ein Beamter
ueberhaupt zu lieben?  Darf die Obrigkeit vom Einzelnen
verlangen, dass er zum Beamten wird?

     Ist der Polizist ein Beamter?  Wie steht es um die
Naechstenliebe des Polizisten?  Ist der Soldat ein Beamter?  Wie
steht es um die Naechstenliebe des Soldaten?

     Aus der allgemeinen Praxis moechte man schliessen, dass ein
Beamter der Pflicht der Naechstenliebe enthoben sei; dass des
Beamten Tugend darin besteht, den Anordnungen zu folgen, und die
Ordnung zu bewahren.

     Macht nicht die Gesellschaft uns alle zu Beamten?  Zwingt
uns nicht unser Beamtentum unsere Naechstenliebe (Kjerlighed) zu
"verinnerlichen"?  und was fuer ein Unding ist nicht die
Naechstenliebe die verinnerlicht sein muss, und somit dem
Naechsten entzogen?  Ist inwendige Naechstenliebe mehr als
Illusion oder Taeuschung?  Gibt es denn etwas das verderblicher
und verdorbener ist als die inwendige Naechstenliebe?

                            * * * * *