19971026.01
Ich kann mir jetzt vorstellen, wie es vor sich geht, wenn
die schriftstellerischen Faehigkeiten versagen. Es faengt damit
an, dasz der Verfasser der gewohnten Genugtuung beim Schreiben
entbehrt; dasz ihm die passenden Ausdruecke die Feder scheuen,
dasz ihm die treffendsten Ausdruecke nicht mehr so muehlos durch
die Feder flieszen, dasz das Geschriebene ihm weniger Freude
macht, oder gar keine mehr, dasz er was er schreibt zuweilen
schlecht, sehr schlecht, gar minderwertig findet, dasz er sich
manchmal selbst nicht versteht. Dasz die sonst selbststaendigen
Zusammenhaenge unscheinbar werden, wenn sie nicht gar ganz
ausfallen; bis der Verfasser beginnt sich zu fragen, ob bei ihm
im Oberstuebchen noch alles so in Ordnung ist wie es zur Zeit der
Reife, zur Zeit des groszen Schaffens war.
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