19980305.00

     Die Logik maszt sich an, mit verfuehrerischer Bestimmtheitr
ueber dem Denken zu walten.  Weil das Widerlogische zu denken
unmoeglich ist, oder jedenfalls weil unser Denkens dem
Widerlogischen so maechtig widerstrebt, ordenen wir den
Gedankeninhalt (Gedankengang) der Logik unter.  (we subordinate
thinking to logic)

     Der logisch bestimmte Gedankengang aber fuehrt zur
Enttaeuschung, zu disllisuionment, disenchantment, zu einer Leere
fuehrt zur Verzweiflung, und veranlaszt, dasz wir das Denken
aufgeben.

     Wie kommt es, dasz uns die so ueberzeugende Logik versagt?
Oder sind es wir, die versagen, weil unser Denken am Ende doch
nicht logisch genug ist?

     Es mag dahingestellt bleiben, inwieweit die Logik restlos,
bedingungslos konsequent ist.  Des Arguments halber mag diese
Bedingungslosigkeit vorausgesetzt werden.  Entscheidend ist, dasz
nur ein Bruchteil des Erlebens und des Erlebten in den logisch
verwertbaren Begriff aufgenommen wird.  Vieles aber wird ungesagt
unausgesprochen bleiben.  Hinterher, bei der logischen
Verwertung, kommt die Unvollstaendigkeit der Begriffe wachsend
zum Vorschein, bis dasz das ganze logisch ausgebastelte
Gedankenschema in Leere zerstaeubt.  Diese Nichtigkeit der
logischen Ergebnisse, - und dies ist sehr wichtig im Auge zu
behalten, - ist eine inhaltliche, keineswegs aber eine
instrumentale.  Die Ergebnisse der logischen Abwandlungen sind
inhaltlich leer, weil wir uns kein Bild von ihnen zu machen
vermoegen, weil wir uns darunter nichts vorstellen koennen, weil
sie werde die Erinnerung noch die Phanatsie beleben.  Bei all
ihrer inhaltlichen Leere aber vermoegen sie dennoch instrumental
wirksam zu sein, indem sie unter den Menschen eine Gleichtimmung,
eine Gleichgesinnung erzeugen, die ihnen das Zusammenwirken, und
somit die groszen Errungenschaften der Gesellschaft ermoeglicht.

     Die die Menschen verbindende Kraft der Logik, - und die
Mathematik ist eine besonders wirkungsvolle Variante der Logik,
liegt darin, dasz sie ein Ausdruck der Eigenschaften des
Menschengemuetes ist.  Diese Tatsache bleibt uns verborgen,
bleibt unscheinbar; weil 2cwder denkende Mensch seine Denkungsart
und sein Gemuet als absolut voraussetzt.  Die Begrenztheit und
Bedingungshaftigkeit, die Zufaelligkeit dieses Denkens ans Licht
zu fuehren ist eine der wesentlichen Aufgaben der Philosophie,
(des Denkens.)

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