19980626.02

     Es gehoert zu den unbegreiflichsten Dingen, dasz es eine
Wirklichkeit geben sollte, die uns unerreichbar ist.  Und doch
ist dies die unentrinnbare Folge der menschlichen Beschraenktheit
unseres Wesens, eine Beschraenktheit welche wir von Anfang an,
ich meine seit der Schoepfung, nicht haben akzeptieren koenne
oder wollen.

     In paradoxer, und vielleicht perverser Weise, meinen wir
dann aus der Not eine Tugend machen zu sollen, und ausgerechnet
die Tatsache dieser Unfaehigkeit des Begreifens der
Unerreichbarkeit der Wirklichkeit zum Brennpunkt unseres
Interesses zu machen.  Es leuchtet mir ein, dasz dadurch eine
metabasis in einen anderen Bereich geschieht wo die Ansprueche
der (objektiven) Wirklichkeit den Forderungen des (subjektiven)
Bewusztseins weichen.

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