19990312.00 Mir scheint, die Macht des Christentums liegt in der Erschlieszung der menschlichen Innerlichkeit. Es musz vorerst dahingestellt bleiben, ob die Entwicklung des Einzelnen, ontogenetisch oder phylogenetisch, in der Seelenentwicklung des Einzelnen oder in der Gesellschaftsentwicklung des Geschlechts, vom Individuum zur Gesellschaft, oder umgekehrt, von der Gesellschaft zum Einzelnen, Inwendigen strebt; oder vielleicht auch im Hin und Wieder, im Kommen und Gehen besteht. Unverkenntlich aber ist, dasz der Zwang der Gesellschaft zur Veraeuszerung, zur Objektivierung draengt, und dasz die Botschaft des Christentums dieser Objektivierung, dieser Vergegenstaendlichung Einhalt gebietet, wie vornehmlich mit der Behauptung, dasz das Himmelreich, dasz das Reich Gottes im Inneren des Menschen liegt. Wobei jedoch der Widerspruch von Innen und Auszen unausgeglichen bleibt. * * * * *

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