19990902.00
Unter den theologisch aufschluszreichsten Saetzen der Bibel
sind die Erklaerungen:
VND Gott sprach / Lasst vns Menschen machen / ein Bild /
das vns gleich sey /
VND Gott schuff den Menschen Jm zum Bilde /
zum bilde Gottes schuff er in /
Demnach, wo immer der Mensch eine Frage um Gott oder das
Goettliche hat, ist es notwendig, sich selbst anzuschauen, sein
Aeuszeres nicht nur, sondern vor allem sein Inneres, um dort zu
erfahren, wie es mit Gott bestellt ist. Moeglich, dasz dann die
Theologie ein untergeordnetes Kapitel der Anthropologie
erscheinen moechte; oder umgekehrt, die Anthropologie eine
Anmerkung zur Theologie.
Die Frage, ob Gott Person ist, verwandelt sich nun in die
Frage, ob der Mensch Person ist. Vorstellbar, dasz Person nur
eine Maske ist, nur die Erscheinung in welcher ein Mensch seinen
Mitmenschen begegnet und von ihnen aufgefaszt, von ihnen erkannt
wird. Ist der Mensch etwas anderes, etwas mehr als Person, so
waere auch demgemaesz Gott etwas Hinter- etwas
Ueberpersoenliches.
Die Frage, wer wen erschuff ist unbedeutsam. Entscheidend
ist dasz beide bestehen. Die dringendere Frage ist die des
Erhaltens. Wer ist es der wen erhaelt? Sagen wir versuchsweise,
dasz, da der Mensch so offensichtlich hinfaellig ist, etwas da
sein musz, das den Menschen erhaelt.
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