19991131.0r10 Zur Psychologie des Alterns Die anspruchvollen Voraussetzungen vergangener Lebensepochen sind dahingefallen. Man sieht dem Ende des Lebens, man sieht dem Tod entgegen, man sieht vor sich die ragende Gestalt des Todes, und in seinem Schatten liegt das Leben einfacher und klarer, sachlicher (more matter of fact), befreit von den Miszverstaendnissen (misapprehensions), befreit vom Glanz (glare) der Miszverstaendnisse (misapprehensions), befreit von den irrtuemlichlichen und irrefuehrenden Erwartungen der Jugend. Ich erkenne den krampfhaften Vergesellschaftungsdrang meiner einstigen Tage; sehe in welchem Masze dieser meinen Eltern, meiner Schwester, meinem Sohne zu gute gekommen ist. Im Falle der Eltern war es ihr Tod der meinem Wunsch fuer sie da zu sein und ihnen zu helfen, ein Ende gemacht, eine Grenze gesetzt hat. Im Falle der Schwester ist es die Feindseligkeit die in der Unhaehigkeit wurzelt, die Ueberlegenheit meinerseits, eingebildet oder tatsaechlich, wie sie nun immer sein mag, zu ertragen. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Inhaltsverzeichnis : Table of Contents