20000329.00
Die Urworte der vorsokratischen griechischen Philosophen
sind das Muster fuer alles folgende Philosophieren for all
subsequent philosophy, in ihrer Beziehung zur Sprache: denn sie
greifen einzelne Worte als urspruenglich auf; und projizieren auf
diese - oder in sie hinein, den bunten mannigfaltigen
unvoraussehbaren Reichtum des Erlebens; ein Reichtum welcher
vielleicht auf keine andere Weise zum Ausdruck oder zur
Darstellung, welcher vielleicht auf keine andere Weise ins
Bewusztsein gelaenge; oder welcher jedenfalls indem er mittels
der Urworte dem Bewusztsein vorgefuehrt wird, (zum ersten Mal)
Gegenstand der Besinnung, des Nachdenkens, der Forschung wird.
Und somit den Leitfaden zu tieferem Nachsinnen, zu tieferem
Verstehen, bietet.
Dies ist nach wie vor die Wirkungsweise (die Vorgehensweise)
des Philosophierens geblieben. Nie schafft die Formel das
Erleben: aber zuweilen macht die Formel das Erleben sichtbar,
deutlich, erkennbar.
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Die Tatsache dasz die Literatur dem Menschen zur Heimat, zum
Zuhause wird, bewirkt Spannungen und in gewissem Masze
Verzerrungen in seiner Beziehung zu ihr. Denn der Mensch ist
bestrebt sich in die Welt einzubuergern: und dies in solcher
Weise dasz seine Ueberlebens und Gedeihensaussichten die
vorteilhaftesten wuerden. Es ist nicht nach ihrem absoluten
werte, dasz ich ein Buch oder einen Aufsatz beurteile, sondern
entsprechend ihrem Wert fuer mich.
Daher erklaert sich, dasz der Einzelne vieles, was zwar
objektiv sinnvoll ist, "ablehnt", weil es ihn aus irgendeinem
Grunde peinlich beruehrt, weil es ihn verunsichert, weil es ihn
als Drohung anmutet. So etwa meiner Mutter "Ablehnung" von
Shakespeare.
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So wie der gute Arzt woertlich Mitleid mit den Schmerzen
seines Patienten empfindet, so erlebt und erleidet der Erzieher
mit jedem seiner Zoeglinge, die Unruhen, den Aufruhr durch
welchen ein Kind hindurchgeht indem es erwaechst.
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