20000504.00
Der Gottesdienst ist der Versuch des Einzelnen,(bezw. der
Gesellschaft) mit der Begrenztheit des Menschengeistes zu Rande
zu kommen; ist zum Mindesten, Ausdruck einer Ahnung (expression
of an awareness) um die Beschraenktheit der geistigen, seelischen
und koerperlichen Beschaffenheit des Menschen.
Die Religionsgeschichte, wie ich in ihr bewandt bin, ist
Aufzeichnung, Urkunde (record) des Bestrebens des Menschen seine
Grenzen zu erkennen und mittels der Erkenntnis der Grenzen ueber
diese hinauszugelangen, diese zu transzendieren. Urspruenglich,
selbstverstaendlich, im 1. Buch Mose, in bildlicher, naiver,
primitiver Weise. Nichtsdestoweniger ist und bleibt alle
Religion wie ich sie verstehe, Transzendentalphilosophie d.h.
Philosophie welche die Grenzen erkennt die sein Bewusztsein dem
Menschen offenbart; und vergleichbar: alle
Transzendentalphilosophie ist Ausdruck religioesen Erlebens.
Wobei zu bemerken ist, dass die oeffentliche Religion ihren
Ursprung und Sinn wesentlich verdeckt indem sie den Einzelnen mit
belanglosen Forderungen belaestigt.
Dasz der mosaeische Gott erst als Landgutsbesister, dann als
orientalischer Herrscher, als Stammesvater, und im Christentum
als persoenlich befreundeter Bekannter erscheint, das sind
Spiegelbilder der Verwandlung und Entwicklung des Geistes im
Laufe tausender von Jahren. Man soll die Beschraenktheit des
Menschengeistes nicht unterschaetzen.
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