20000701.00 Zurueck in Belmont. Es ist gefaehrlich, - und mag ein Fehler sein, die Wahrnehmung prototypisch als das bewuszte Lesen - und Auffassen - eines einzelnen Wortes oder einer Phrase, oder eines Satzes erklaeren zu wollen. Die grosze Mehrzahr der Wahrnehumngen sind nicht sprachlich und lassen sich nur mit Muehe, oder ueberhaupt nicht ans Sprachlich-begriffliche knuepfen oder ins Sprachlich- begriffliche uebersetzen. Vieles Erlebte ist unsagbar. Sagbar ist nur das was als Sprache, als Wort, was ausgesprochen erlebt wird. In gewissem Sinne ist es auch irreleitend, das bewuszte Lesen eines Wortes als Wahrnehmungsvorbild zu konstatieren, denn gerade solch Lesen weist einen Grad des Bewusztseins auf, welche unter den Wahrnehmungen nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist. Ueberhaupt nehmen wir es laengst nicht genau genug mit der Vorstellung des Bewusztseins. Im allgemeinen betrachten wir den schlafenden Menschen als alles andere denn bewusztlos, weil es moeglich ist ihn jederzeit aus dem Schlaf zu wecken und somit sein tatsaechliches Bewusztsein beweisen. Die situation ist ja nicht so unterschieden von einer Taetigkeit (Betaetigung) welche meine Aufmerksamkeit erfordert. Man faehrt in dieser Taetigkeit fort ohne dasz man sich von Moment zu Moment bewuszt waere, dasz man es tut. So ist, zum Beispiel, bei einer Autofahrt auf belebter Strasse meine Aufmerksamkeit voellig auf das Steuern und Bremsen des Autos gerichtet, so dass ich keine Zeit habe ueber was ich tue nachzudenken, und wenn ich es taete wuerde meine Besinnung auf mein Bewusztsein vielleicht sogar einen Verkehrsunfall verursachen. In diesem Sinne also bin ich beim Autofahren ebenso "bewuszt" oder "unbewuszt" wie beim Schlafen. * * * * *

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