20000727.00
Die Philosophie ist ein mathematisches System dessen
Symbolik in Begriffen besteht, welche in mehr oder weniger
praezisem Verhaeltnis zu einander stehen. Sie stehen auch, aber
in weniger genauem, mehr ungefaehrem Verhaeltnis, und in
gegenseitiger Bestaetigung zu dem Erleben. Bis zu einem gewissen
Grad (Up to a certain point) schaffen sie selbst ein unechtes
(spurious) Erleben, welches sie dann zu bestaetigen scheint, und
welches von ihnen scheinbar bestaetigt wird.
Die Philosophie ist niemals etwas fertiges oder
(ab)geschlossenes. Vielmehr ist sie ein Vorgang, stets im
Werden, nie vollendet, ein Spiel, das jeder Philosoph im Geheimen
treibt, das stets nur in Bruchstuecken, nur fragmentarisch zur
Kenntnis genommen wird.
Der weltliche Ruhm der zuweilen den Philosophen umfaengt
steht zu seiner Leistung in unbestimmter Beziehung. Die hoechte
Ehre gilt Sokrates, dem einfachen und scheinbar einfaeltigen,
dessen Philosophie in engstem Zusammenhang mit seinem Leben
stand. Die Ehre, was immer sie bedeutet, musz von selbst kommen.
Sie kann nicht, sie darf nicht herangelockt werden. Die Ehre ist
eine gesellschaftliche, politische Erscheinung, welche mit dem
Wert nur unbestimmt, und oft in ungluecklichem und
unbefriedigendem Verhaeltnis ist.
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