20000727.02
Der Wert der Philosophie, - und das Denken soll dermasz
gestaltet und geleitet werden, dasz dieser Wert realisiert,
verwirklicht wird, liegt in einer Klaerung, Laeuterung,
Verschaerfung des Denkens. Aber auch das Entgegengesetzte kann
geschehen. Die Philosophie, das bewuszte zielstrebige Denken
ueber das Denken kann zu Irrtuemern verleiten, zu gekuenstelten
unwirklichen Gebilden, welche die Zeit und Kraft und Muehe des um
sie Beflissenen verzehren und vergeuden. Und dies letzte scheint
betreffs der meisten philosophischen Schriften der Fall zu sein.
Fast moechte ich due Vermutung aufstellen, dasz es nur das aktive
Denken ist, nur das subjektive Philosophieren, wenn ich es so
nennen darf, welche zu der besagten Klaerung und Laeuterung und
Verschaerfung beitraegt; dasz die Anmaszung seine Gedanken
Wahrnehmungen Urteile und Einsichten niederzuschreiben, fast
umvermeidlich zu einem Aufbau erkuenstelter Begriffe leitet,
welche dem Lernenden wie eine Huerde, wie ein Zaun, wie eine
Mauer entgegensteht. Dem wird wiederum dies Hindernis zum
Ansporn, daran er, wenn er gluecklich (fortunate) ist, sein
eigenes Denken zu klaeren und auszubilden vermag.
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