20000729.05 Ich vermute es ist das tiefste, urspruenglichste Prinzip nach welchem das Gemuet des Menschen sich entwickelt, dasz es sich seiner Umgebung anpasst, eine Anpassung der Funktion und vielleicht (in beschraenktem Masze) auch eine Anpassung der Struktur: wie der Mensch bei starker Anspannung Schwielen an den Haenden und einer Zunahme am Volumen der Muskeln. Man erinnere sich der Entwicklung der Sehstaerke durch das Sehen; des Eintritts eine tiefen Amblyopie wenn aus irgendeinem Grunde das Auge oder die Netzhaut abgedeckt wird. Auch das Spielen auf musikalischen Instrumenten scheint eine Abwandlung des Nervensystems zu bewirken, und mir am eindrucksvollsten, das Erlernen der Sprache, welches in der Jugend geschehen musz, wenn es vollstaendig sein soll, und welches auch eine Abwandlung im Gemuet des Lernenden zu bewirken scheint. Sind meine Beobachtungen triftig und meine Schlussfolgerungen gueltig, so erklaert diese ANpassung des Gemuets an die Natur die Moeglichkeit irgendeiner Erkenntnis ueberhaupt, erklaert Leibnizens Praeestablierte Harmonie, und erklaert auch Kants transzensdentales Wunder, dasz im Gemuet genau die Formen vorgebildet sind welche die Erkenntnis ermoeglichen. Damit ware ein wesentliches erkenntnistheoretische Raetsel geloest. * * * * *

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