20000731.03 Die Entdeckung und Beschreibung der Symbole als Vermittler der Erkenntnis wirft ein neues, bestaetigendes Licht auf Leibnizens Theorie der praeestablierten Harmonie von geist und Koerper; und naemlich in folgender Weise: die Symbole sind Erkenntnisorgane des Menschen, und mit ihrer Enstehung im natuerlichen Verlauf geistiger Entwicklung und geistigen Lebens umfassen und enhalten sie zugleich (both) subjektive und objektive Elemente; sie werden zu einem Band, zu einer Bruecke zwischen den beiden Bereichen, und werden eine solche Bruecke nicht (nur) aus theoretischer Sicht, sondern besonders im Verlauf der Nutzung, des Gebrauchs. Um nur ein Beispiel anzufuehren: die Sprache des Gedichts, prototypisch fuer die Sprache ueberhaupt, hat zugleich subjektiven und objektiven Sinn: und daher flieszt ihre Gemeinschaft stiftende und Gemeinschaft foerdernde Wirksamkeit. ======== Die zwischen Ich und Welt, zwischen Innen und Auszen vermittelnde Wirksamkeit (Funktion) des Symbols geht aber keineswegs reibungslos vor sich. Im Gegenteil: Symboli sind die Orte (Loci) wo der Widerspruch von Innen und Aussen, der Zusammenstosz des Einzelnen mit der Gesellschaft, am heftigsten hervorbricht; und mancher Streit um den Sinn des gesprochenen oder geschriebenen Symbols laeszt sich als Ausdruck einer nicht behobenen und letzten Endes auch nicht behebbaren Spannung zwischen den beiden Polen erklaeren. * * * * *

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