20000816.01
Die objektive, die mathematisch physikalische Gegenwart ist
ein Punkt in einer Linie, ist die Grenze zwischen Vergangenheit
und Zukunft, eine Grenze welche selbst gehaltlos (insubstantial)
ist, welche ihre Bedeutung von dem was sie abgrenzt, von
Vergangenheit und Zukunft bekommt (empfaengt, receives). Aber
weder Vergangenheit noch Zukunft sind uns zugaenglich, oder nur
auf Umwegen: die Vergangenheit durch das Gedaechtnis, die Zukunft
durch die Erwartung (expectation). Aber auch sich die Erinnerung
des Vergangenen, und die Erwartung des Zukuenftigen geschehen in
einer Gegenwart welche objektiv, mathematisch physikalisch kein
Bestehen hat.
Das subjektive Erleben der Zeit ist voellig anderen
Gepraeges. Tatsaechlich weilt es in einer Gegenwart welche sich
zugleich in die Vergangenheit und in die Zukunft erstreckt. Ihr
Masz ist elastisch; sie entspricht der jeweiligen
Gemuetsverfassung des Einzelnen. Die subjektive Gegenwart umfaszt
das unmittelbar Vergangene (the immediate past) und das
unmittelbar Erwartete.
Die entlegene Vergangenheit und die entlegene Zukunft liegen
auszerhalb des Bereichs des Gegenwartsbewusztseins. Weder die
eine noch die andere ist uns zugaenglich.
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