20001223.01
Die Mechanik als Vorlage der Denkprozesse. Die Maschine als
Vorbild der Welt. Die Mechanik als Muster menschlicher
Wirksamkeit.
Die sokratische Einsicht, dasz ich nichts weisz, als dasz
ich nichts weisz, bekommt ihren neuzeitlichen Ausdruck in der
Feststellung dasz die Wirksamkeit (effectiveness) des Denkens
nicht in dessen Ausdruck besteht, dasz demgemaesz die Wirksamkeit
des Denkens nicht vernunftmaeszig dargestellt werden vermag, und
also in dieser Hinsicht unerkannt und unerklaert bleiben musz,
somit das sokratische Bekenntnis des Nichtwissens bestaetigend.
Gewisz hat man Fortschritte im Verstehen des Denkens
gemacht, und wird zukuenftig weitere solche Fortschritte machen.
Aber die unumgaengliche Begrenztheit dieses Verstaendnisses
laeszt sich schon aus der Begriffsgebundenheit schliezen, welche
all unsere geistige Taetigkeit behaftet. All unser Denken haftet
an Symbolen; und ein jedes dieser benamsten (benannten) Symbole
unvermeidlich die Eigenschaften eines Gegenstandes annehmen musz.
Die Gegenstaendlichkeit des Gedachten, die Gegenstaendlichkeit
des Gedankens, ist mit seiner Gueltigkeit unvereinbar. Irgendwo
in dem Verlauf seiner Aufnahme ins menschliche
Verstaendnisvermoegen, seiner Anpassung ans menschliche
Verstaendnisvermoegen, geht dem Denken seine Gueltigkeit
verloren.
* * * * *
Zurueck : Back
Weiter : Next
Index 2000
Website Index
Copyright 2005, Ernst Jochen Meyer