20001228.00
Ich habe ein weiteres Mal mit Richard Courants Buch ueber
die Differential und Integral Rechnung angefangen. Wie oft ich
es in der Vergangenheit aufgeschlagen habe, weisz ich nicht mehr,
ist eine Frage jedoch welche sich bei besserem Gedaechtnis oder
sorgfaeltigeren Aufzeichnungen in "natuerlichen" Zahlen, natural
numbers, wuerde aufzaehlen lassen.
Schon aus dieser einfachen Ueberlegung schliesze ich auf
eine Begruendung des Zaehlens. Das Zaehlen ist eine
Gedaechtnisstuetze. Haette ich ein Gedaechtnis das alles
erinnert und das nichts verliert oder vergiszt, was beduerfte ich
dann der Zahlen. Besaenne ich mich eine jeden von tausend
Schritten, so besaenne ich mich auch ihrer Totalitaet und
beduerfte das Zaehlen weder um den einzelnen Schritt zu
identifizieren, noch um mir ueber ihre Gesamtzahl ins Klare zu
kommen. Da es mir aber an Gedaechtnis vermag ich nur mittels des
Zaehlens und der Zahl dem hundertundfuenfundzwanzigsten Schritt,
zum Beispiel, bei zu kommen; und auch die Gesamtzahl vermag ich
nur mittels des Zaehlens erfassen. Nun wird es mir aber keine
Mensch streitig machen, dasz das Gedaechtnis ein integraler
Bestandteil des menschlichen Gemuets ist, und so sollte auch die
Behauptung, dasz die Faehigkeit zu Zaehlen als natuerlich
Gedaechtnisstuetze gleichfalls ein naturgegebener integraler
Bestandteil des menschlichen Geistes ist.
Wie gelange ich von dieser Entdeckung, von diesem Beschlusz
zur Aufklaerung ueber das Wesen des Rechnens ins Besondere und
ueber das Wesen der Mathematik im Allgemeinen?
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