20010114.01 Die vorigen Betrachtungen laufen darauf hinaus, dasz das Ergebnis der Philosophie nicht eine Aufstellung (array) von Begriffen ist, nicht, wie in der Mathematik, ein Katalog von Lehrsaetzen (propositions) sondern eine veredelte (gesteigerte) Musik des Denkens, ein deutlicherer Rhythmus, eine geschmeidigere Melodie, welche freilich nur dem Einzelnen, dem Denkenden hoerbar ist. Fuer ihn eine Erlaeuterung, eine Erklaerung _seines_ Erlebens, seiner Welt. Zweifelsohne ist diese gesteigerte Lebensqualitaet mitteilbar: Wie das Soloinstrument im Orchester, wie die Einzelstimme im Chor, so mag auch, unter guenstigen, aber eher seltenen Umstaenden, das Denken des Einzelnen vergesellschaftlicht werden. Aber wie das Verstaendnis der Musik, die Analyse der Komposition, auf die einzelne Stimme zurueckgefuehrt werden musz, so kann auch das gemeinschaftliche Denken, die gemeinschaftliche Gesinnung, der Zeitgeist, oder wie immer man es nennen mag, erklaert werden nur in seiner Beziehung, in seinem Verhaeltnis zum Denken des Einzelnen. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Index 2001

Website Index