20010707.00
Wenn ich mich recht besinne ist heute der Geburtstag
meiner Grossmutter muetterlicherseits.
Hoelderlins Hyperion, ein Buch das ich wieder einmal
aufgeschlagen habe, dies mal, wegen der Tatsache, dass es
ein Licht auf die geistige Umwelt wirft, in welcher der
junge Hegel seine Theorieen entwickelte; doch vermute ich,
dass man die Bedeutung (Kraft, Staerke, validity,
meaningfulness) etwaiger geistiger Beziehungen zwischen
Hoelderlin und Hegel zu ueberschaetzen geneigt ist, (is
prone (inclined) to overestimate the significance of
possible intellectual relationships between Hoelderlin and
Hegel simply because they happened to be friends.)
Wie dem auch sei, in jedem Falle, ist der Hyperion ein
Spiegel der Seele eines jungen Menschen remarkable for the
uninhibitedness, its lack of inhibition, a characteristic of
an age where is had suddenly become permissible to think
what had not been thought before, to imagine what had not
been imagined before, to feel what had not been felt before,
an age of spiritual as well as politcal revolution, a lack
of inhibition which is reflected in a very different manner
in the extravagances of Hegels theorizing.
It becomes obvious es wird augenscheinlich, dass
jedenfalls fuer Hoelderlin-Hyperion, - und vielleicht ist es
eine unterschlagene Wahrheit des menschliches Geschicks, die
hier verraten wird, das urverhaeltnis des Menschen zu seinen
Mitmenschen ein erotisches ist; und diese Erotik, so schein
mirs, ist urspruenglicher als das Geschlechtliche; kann
jedoch vielleicht nicht immer von diesem getrennt oder
unterschieden werden.
Es liegt ein verhaengnisvoller Widerspruch zwischen der
Isoliertheit, Abgeschnittenheit des Menschen als Einzelnem,
als einsamen Wanderer durch die Welt, als Eremiten, wie
schon der Titel des Buches besagt, und dem brennenden
sehnsuechtigen Beduerfnis, eines zu sein mit allem was lebt,
in seliger Selbstvergessenheit zu sinken ins all der Natur,
sich in dem Bewusstsein seiner Zugehoerigkeit zu einem
anderen zu verlieren, wie es der (durchschnitts) Mensch am
eindeutlichsten in der geschlechtlichen Vereinigung
erfaehrt.
Ein anderer Widerspruch auch einerseits in der
Sehnuscht mit allem was lebt zu verschmelzen, anderseits
aber den Staat (der die tatsaechliche Verschmelzung der
Individuuen darstellt) nur als etwas aeusserliches
anzuerkennen, als den Zaun um einen Garten in welchem der
Mensch als Einzelner, und nur als Einzelner gedeiht.
* * * * *
Zurueck : Back
Weiter : Next
Index 2001
Website Index