20010723.00 Ueber das Schreiben Wenn ich lese was ich geschrieben habe und wenn ich dann dessen Bedeutung zu erwaegen (beurteilen, einzuschaetzen) versuche, wird es mir klar, welch ein wesentlicher Unterschied besteht zwischen der Bedeutung fuer mich, und der Bedeutung fuer einen anderen, oder fuer andere ueberhaupt (in general) dann wird mir klar wie heikel, wie schwierig, wie enttaeuschend, wie hoffnungslos die Verstaendigung ist, welche das Schreiben bewirken soll, zu bewirken hofft, beansprucht. Ziert es sich doch eben darin, dass es die Kluft zwischen dem Innen, zwischen dem geist des Schriftstellers, und dem Aussen, dem veroeffentlichten Text ueberwinden will; und erfaehrt doch, wie unmoeglich dies ist: dass naemlich der geschriebene Text erst sinnvoll wird, wenn er gelesen, wenn er verstanden, wenn er aufs neue verinnerlicht wird. Und dann bei der zweiten Verinnerlichung wird der Vergleich mit der ersten Verinnerlichung schlechthin unmoeglich, denn es ist ja gerade das Wesen des Innerlichen, dass es sich nicht vergleichen laesst, dass es nicht sozial, nicht gesellschaftlich, nicht oeffentlich ist, Das Innerliche, welches allein sinnvoll ist, bvermag nicht mitgeteilt zu werden. das Auesserliche, welches allein mitgeteilt zu werden vermag, ist sinnvoll nur insofern es die Handlungen der Beteiligten beeinflusst oder kontrolliert (steuert) So ist das verstehen ein fortwaehrendes Springenr eingng sich immer wiederholende von innen nach aussen und von aussen nach innen. Diesen Uebergang zu verstehen und zu begreifen ist die Aufgabe der Hermeneutik. * * * * *

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