20010725.00
Der Gott des hebraeischen Monotheismus spielt wie mir
scheint eine Rolle die wesentlich anders ist als die Rolle
der Goetter in polytheistischen Religionen. Der hebraeische
Gott hat eine unmittelbarere Beziehung zu seinen
Geschoepfen, so dass er ein Teil von einem jeden von ihnen
wird, dass er, mit anderen Worten verinnerlicht wird eine
Verinnerlichung welche besonders in den ersten zweien der
zehn Gebote zum Ausdruck kommt.
Diese Innerlichkeit des Gottes, welche zugleich mit
seiner oeffentlichen Gegenwart besteht, (which coexists with
his public presence) scheint mir eine wesentliche
(bedeutende) Wirksamkeit (Funktion) im Leben der Menschen zu
haben, eben diese: das aeussere, objektive,
Gesellschaftsleben, mit dem Inneren in Einklang
(Uebereinstimmung) zu bringen, und dies ist denn auch was
der oeffentliche Gottesdienst zu leisten beansprucht. Man
kann behaupten, dass einerseits die Gesellschaft der
inwendigen Teilnahme seiner Mitglieder nicht entbehren kann,
dass andererseits aber das Individuum sich durch diesen
Einbezug des Subjektiven in die Gesellschaft belastet
fuehlt, und dass religoeser Ritus und Feier dazu dienen
diese Belastung zu erleichtern, wenn nicht gar voellig zu
beheben. Die beharrliche (anhaltende persistent)
Wiederaufleben der Religion Ausdruck eines tiefliegenden
(deep-seated, urgruendigen) Beduerfnisses des Menschen nach
Vergesellschaftung und nach Innerlichkeit ist, ein
Beduerfnis nach der Synthese (Vereinigung des Inwendigen mit
dem Aeusseren ist. Uebrigens kann Vergleichbares von der
Kunst gesagt werden, welche bekanntlich mit der Religion in
engem Zusammenhang besteht.
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