20010729.01
Die Philosophie ist unvermeidlich und unabaenderlich in
der Sprache begruendet. Eine auf Leinwand gemalte, oder
eine instrumental musikalisch vorgetragene Philosophie ist
unvorstellbar. Auch eine mathematisch basierte Philosophie
welche jeglichen sprachlichen Ausdrucks entsagte ist
undenkbar. Das Philosophieren findet immer auf dem Grunde
der Sprache statt; die Begriffe mit welchen die Sprache
operiert die Begriffe welcher sich die Sprache bedient sind
entwender sprachlich begruendet, oder wo nicht, dennoch
unvermeidlich durch die Sprache bestaetigt, und vermoegen
nur durch die Sprache mitgeteilt zu werden.
Deshalb kann und muss man, um andere und um sich selbst
zu verstehen, um das Werk anderer, und um sein eigene Werk
zu verstehen, acht geben auf die Art in welches es sich der
Sprache bedient, acht geben auf die Wandlung, auf die
Verwandlung der Bedeutung des Wortes welche es verursacht.
Die Schriften Kants, z.B., werden nur auf dieser Basis, als
Abwandlungen von Begriffen, verstaendlich.
Deshalb ist das akute Verstaendnis der Sprache, ist ein
empfindliches Sprachgefuehl, unentbehrlich indispensable zum
Verstaendnis, zur Erklarung, zur Deutung eines
philosophischen Textes. Nicht zu uebersehen ist, dass die
Sprache ihre Grenzen hat; und diese Grenzen werden ipso
facto, von selbst, auf die Gedanken welche in ihr
ausgedrueckt werden welche in ihr zum Ausdruck kommen,
uebertragen. Dies ist gewisslich der Fall bei Kant, bei
Hegel, Fichte und Schelling, deren Werk (mir) verstaendlich
wird nur im Spiegel der Begrenztheit der Begriffe, der
Ausdruecke, der Worte, der Sprache derer sie sich bedienen.
Aber auch das Verstaendnis der antiken Philosophie gewinnt
sehr viel, wenn man bedenkt welche Moeglichkeiten und welche
Grenzen ihr durch die Sprache gegeben werden.
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