20010830.01 Es besteht zwischen Philosophie und Theologie eine engere Verbindung als man gewohnt ist es sich vorzustellen. Dies faellt mir auf beim Lesen von Augustinus Confessiones, Bekenntnisse; denn hier werden die grossen Fragen ueber Zukunft Gegenwart und Vergangenheit welche den Menschen bewegen; die Fragen um das Bewusstsein und um die Existenz des Ich systematisch in eine Vorstellung vom Goettlichen uebersetzt. Und die Beschaffenheit des Augustinschen Gottes ist eben genau der Ausdruck, das Spiegelbild dieser Problematik. Was der Mensch unfaehig ist, geistig, intellektuell zu loesen, das wird nun in ein Glaubensraetsel umgedichtet; und gepflegt wird die Illusion, dass es dem Glauben gelingen moechte, wo er nur kraeftig genug (emphatically) befuerwortet wird, die anderweitig unloeslichen Probleme zu loesen, den unbeantwortbaren Fragen eine Antwort zu geben. In gewissem Sinne aber besitzt die Glaubensloesung ihre eigenartige Gueltigkeit, insofern als sie den Menschen mit starkbetontem Gefuehl eine Alternative fuer das logische Denken bietet. * * * * *

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