20011210.00
Rekursivitaet als Schluessel fuer erkenttnistheretische
und psychologische Erscheinungen.
Schopenhauer sagt, die Welt ist meines Vorstellung.
Meine Vorstellung ist aber auch ein Teil von meiner Welt.
Also muss es eine Vorstellung von der Welt
samt meiner Vorstellung von ihr geben. Meine Vorstellung
von meiner Vorstellung von meiner Welt
ist aber auch ein Teil von meiner Welt. Also muss es eine
Vorstellung von der Vorstellung von der Welt
samt meiner Vorstellung von meiner Vorstellung von ihr
geben. Man sieht, dass, es sei denn dass die Vorstellung
einen endgueltigen Bruch mit der Wirklichkeit darstellt, wie
etwa die Transzendentalitaet der Kantischen Philosophie, man
sieht, dass anderweitig die Vorstellung eine rekursive
Funtion ist.
Ich wage die Vermutung, dass es die Rekursivitaet ist,
welche dem Menschengeist die Illusion einer tastbaren,
greifbaren Wirklichkeit schafft; dass es die Rekursivitaet
des Denkens ist, welche die Funtion des Denkens in die
Substanz des Erkannten verwandelt oder zu verwandeln
scheint.
Ich besinne mich der Kierkegaardschen Definition vom
Menschen als ein Verhaeltnis das sich zu sich selbst
verhaelt; eine Beziehung welche ich gleichfalls als rekursiv
betrachte; von welcher man anzunehmen wagen darf, dass sie
ein Aequivalent der Vorstellungsrekursion ist: spezifisch,
dass die Willensrekursion welche Kierkegaard zitiert, als
erklaerende Darstellung der Subjektivitaet betrachtet werden
kann, indessen die (schopenhauer-meyerische)
Vorstellungsrekursion als erklaerende Darstellung der
Objektivitaet betrachtet werden kann.
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