20020226.04

     Es ist nicht Traegheit, auch ist es nicht Stumpfheit gegen
die aesthetischen Vorzuege einer sorgfaeltig geordneten
schriftlichen Darstellung, welche mich von dem Versuch eine
solche zu verfertigen abhaelt. Vielmehr sind es zwei
grundsaetzliche Ueberlegungen welche es mir nahelegen meine
Aufzeichnungenr so wie sie entstehen, als von Tag zu Tag
niedergeschriebene Bruckstuecke (Ueberlegungen) zu
veroeffentlichen.

     Erstens, weil es mir wertvoller erscheint, neu
entspringende, neu sich aufdraengende Gedanken auszuforschen, als
einst Entdecktes durchzuwuehlen oder neu zu kneten. (to churn)
Wichtiger noch ist die Annahme, dass die urspruengliche Form der
Eingabe auch einen bestimmten Wahrheitswert hat; dass es nicht
nur auf den begrifflichen Inhalt ankommt, sondern auch auf die
organische Entwicklung dieser Begriffe i Gemuet im Laufe von
Tagen und Wochen und Monaten.

     Es gibt unvermeidliche Unterschiede zwischen Schriften
welche unterhalten oder amusieren sollen, und anderen Schriften
welche mehr noch als ueber Entdeckungen berichten, selbst
Entdeckung sein sollten. An solchen Schriften ist es zwar erlaubt
Schreibfehler zu korrigieren oder unbeabsichtigte Dunkelheiten
aufzuklaeren; im uebrigen aber muss man des Geistes Fruechte
auflesen so wie sie in ihrer Reife vom Baume fallen.

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