20020327.00

     Es ist das Wort, der Begriff welche nach
Allgemeingueltigkeit streben.  Nur widerwillig bestehen Roman und
Gedicht auf das Besondere und Einzigartige. So steht auch die
Individualitaet, die Innerlichkeit der Verallgemeinerung
gegenueber, und darin liegt der urgruendige Widerspruch der
Existenzphilosophie. Es ist eine der Aufgaben der Philosophie die
Unvereinbarkeit von Allgemeinem und Besonderen immer aufs Neue zu
ueberbruecken oder zu vertuschen. Das komponieren philosophischer
Schriften verlangt die Verallgemeinerung besonderen,
gegenwaertigen Erlebens. Das Verstehen philosophischer Schriften
ist die Reduktion (oder die Erweiterung, wie man will) des
Allgemeinen auf das Hier und Jetzt, auf das Besondere.

     Sprache ist vielerlei; unter anderem aber auch, und nicht am
Unwichtigsten ist Sprache die Verbreitung des Besonderen. Die
Sprache ist ein Weg zwischen Besonderem und Allgemeinem, zwischen
Erleben und Begriff.  Man geht in in beiden Richtungen, hin  und
zurueck.

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