20020525.00

     Ist doch das Kunstwerk ein Spiegel in welchem der Kuenstler
sich selbst erblickt, und sich selbst bewundert.  Auch dient es
als ein Band zwischen dem Ich und der Welt der Welt der
Gegenstaende, unter welchen es dem Kuenstler gelingt ein
historischer Gegenstand in der Welt die er betrachtet zu werden.
Aber das Kunstwerk dient auch als ein Band welches die
Subjektivitaeten der Menschen mit einander und letztlich auch mit
der Subjektivitaet des Kuenstlers verbindet.  Aber werden
Erwaegungen ueber die Verbindung von Subjektivitaeten mit
einander nie ueber Theorie hinaus kommen, denn praktisch hat es
nicht viel mit der Verbindung der Seelen an sich.  Die Monaden
haben keine Fenster.  Insofern der Mensch sich auf sich besinnt,
ist und bleibt er allein, getrennt, verwahrlost.

     Zugleich aber ist das Zugehoerigkeitsgefuehl ein sehr
starkes.  Man will sich verbinden und man will verbunden sein.
In der Freundschaft in der geschlechtlichen Beziehung, in der
Ehe, im gemeinsamen Gottesdienst, im Singen im Musizieren, in der
politischen Verbindung, sogar und vielleicht vor allem, im
Militaer.  Was wird bei alle dem aus der Subjektivitaet?

     Der Widerspruch von Subjektivitaet und Gemeinschaft ist ein
dialektischer, der in der Spannung und nur in der Spannung
besteht, in einer Spannung von welcher es keine Loesung gibt,
Diese Spannung bewirkt ein ewiges hin und her, ein ewiges sich so
oder anders behaupten, ein ewiges sich bruesten, oder auch die
immer wiederkehrende Enttaeuschung, die sich immer wiederholte
Entsagung.

     Was hat es nun an sich mit dem "Alle Menschen werden
Brueder", - "Eines zu sein mit allem was lebt, in seliger
Selbstvergessenheit zu sinken ins all der Natur?"  Welche
Bedeutung, welche Stellung hat das sich selbst vergessen, sich
selbst aufgeben in die Ordnung der Dinge?  Ist es ein Aufstieg zu
einem Hoeheren?  Ist es ein Abfallen zu einem Niedrigeren?  Ist
es gueltig, oder ist es nur Einbildung?

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