20020608.00

     Auch das Kulturelebnis muss als eine im Grunde religioese
Erfahrung verstanden werden.  Die weltliche Geschichte ist in
Hinsicht auf ihre synthetische Eigenschaft ununterscheidbar von
der Geschichte des Gottes und seines Walten.  Beide sind sie
Bilder, Vorstellungen des menschlichen Gemuets welche zugleich
die Noete, die Beduerfnisse der Menschen, und ihre Faehigkeiten
zum Ausdruck bringen.  Die Geisteswelt der Menschen ist
unvermeidlich religioeser Natur, insofern jedenfalls als sie
unternbehrliche Grundlage und Rahmen fuer das menschliche Erleben
bieten. Die scheinbaren Unterschiede in den Religionen spiegeln
die Unterschiede der Menschen.  Die Menschen aber werden wiederum
in hohem Masse von der Religion beeinflusst und gestaltet.

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