                           20020729.00

     Mir scheint die Innerlichkeit des Menschen ergibt sich aus
seiner Einsamkeit; und die Einsamkeit ergibt sich aus der
eingeborenen Feindseligkeit welche die Menschen von einander
trennt und sie in sich selbst verbannt.  Es ist ein
Missverstaendnis das voraussetzt, dass die Menschen sich von
Natur aus lieben.  Von Natur aus hassen und verachten sie
einander.  Sich verstaendigen und vertragen mit einander tun sie
nicht aus Liebe, sondern aus Notwendigkeit; um in eigener Person
und im Geschlecht zu ueberleben und sich fortzupflanzen.  Ihre
Eltern lieben sie, weil sie ihre Eltern noetig haben.  Mit der
Familie, mit der Sippe, mit dem Volk identifizieren sie sich
nicht aus Neigung sondern aus Schwaeche, denn sie benoetigen den
Schutz der Gesellschaft.  Das christliche Gebot der
Naechstenliebe widerstrebt der Natur der Menschen, und ist nicht
weniger erzwungen als die Behauptung, dass Gott die Welt liebt.

                            * * * * *