20021012.01

     Ich habe noch keine Ethik gefunden welche der Unfreiheit des
Willens genuege tut.  Die Schriftsteller die ueber Ethik
schreiben, setzen ausnahmslos voraus, dass es in der Macht des
Menschen liegt zu entscheiden was er tun will, und diese
Entscheidung dann in der Tat zu verwirklichen.  Jedoch scheint es
mir, dass diese Annahme eine Taeuschung ist: dass unsere Gedanken
zwar, bis zu einem gewissen Grade, unsere Handlungen begleiten,
dass aber unsere Handlungen spontan, also "von selbst" geschehen.
Ohne Zweifel haben unsere Ueberlegungen einen Einfluss auf unsere
Handlungen, aber dieser Einfluss ist keineswegs so direkt und
unmittelbar wie wir geneigt sind anzunehmen.

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