20030801.01
Ueber die Illusion der (schriftlichen)
Veroeffentlichung. Wir nehmen stillschweigend an, dass die
Veroeffentlichung einer Schrift deren Gueltigkeit, deren
Wahrheit bestaetigt. Doch zeigt ein auch nur
oberflaechliches Nachdenken, wie wenig dis der Fall ist.
Freundschaft
Ueber Freundschaft als prototypisches Verhaeltnis
zwischen den Menschen, unabhaengig vom Geschlechtstrieb und
diesem gleichbuertig, wenn nicht ueberhaupt zugrunde
liegend. Die Vermengung von Freundschaft und Geschlecht in
der monogamischen Ehe. Die Behauptung (These) dass die
Geschlechtlichkeit die Freundschaft beeintaechtigt und
vermindert. Die gewichtige Frage, wie sich Freundschaft und
Geschlechtlichkeit zu einander verhalten. Es ist eine
einflussreiche und vielleicht nicht unverderbliche Lehre von
Sigmund Freud und seinen Anhaengern vertreten, dass die
Geschlechtlichkeit nicht nur gewisse, sondern tatsaechlich
alle Beziehungen der Menschen zu einander behaftet. Diese
Voraussetzung, scheint mir, ist ein folgenreicher Irrtum,
weil er die geistige und seelische Abhaengigkeit der
Menschen von einander verdeckt und verleugnet. (conceals
and denies)
Die Verhaeltnisse der Menschen zu einander, die
Verhaeltnisse des Einzelnen zur Gruppe, die Verhaeltnisse
des Einzelnen zu anderen Menschen entstehen, entwickeln sich
in verschiedenster Umgebung und unter verschiedensten
Umstaenden. Das Beduerfnis nach Gemeinsamkeit hat
verschiedene Dimensionen, welche sich nicht praezisieren
lassen, sondern am besten durch Geschichten (anekdotisch)
veranschaulischen lassen.
Ueberhaupt mutet mich fraglich ob eine Psychologie oder
eine Soziologie die bunte Vielfalt des Erlebens begrifflich
zusammmenfassen koennen, ob es nicht der Erinnerung, der
Phantasie, der Erfindungskunst bedarf, um Geschichten, um
Szenen zu entwerfen an denen der Mensch sein eigenes Leben
wiederzuerkennen und gruendlicher zu begreifen vermag.
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