20030804.00 Die hoechste und letzte (final) Aufgabe der Erkenntnistheorie ist den Mut zu dem Gestaendnis des Nichtwissens in all seinen Dimensionen und mit allen seine Folgen zusammenzuraffen. Die Aufgabe ist sich in die systematische und konsequente Aufloesung der Wissensillusionen einzuueben. Aber eh es erlaubt ist, und uebetrhaupt moeglich ist sie aufzuloesen, muss man die Ausmasse (Dimensionen) und die Struktur der Illusionen und des vermeintlich positiven Wissens auf dem sie beruhen, erforscht und begriffen haben. Und in der Verwicklung des (modernen) Wissens, in seiner Komplexitaet, in seiner Vielfaltigkeit, steckt der Haken: denn die Bewaeltigung des enzyklopaedischen Wissens ist schlechthin unmoeglich. Und die Machtlosigkeit des Einzelnen gegenueber der Gewalt und Fuelle des Ganzen wird dann der Anlass zum Glauben an das Ganze: denn Zweifel muss auf Wissen begruendet sein, und die konsequente Aufloesung der Wissensillusionen kann nuir auf Verstaendnis beruhen. Somit wird der Zweifel (an der gedeuteten Welt) zu einer quasi unmoeglichen Aufgabe. Und es ist das Schicksal des Zweifelnden, wie des Sysiphus stets am Anfang zu sein und vom Anfang nicht fortzukommen. Die Unmoeglichkeit das skeptische Vorhaben durchzufuehren setzt den zum Zweifel Getriebenen in (grosse) Verlegenheit; denn er ist stets im Beginnen und immer am Anfang; und hat fuer seine anspruchsvollen Bemuehungen (muehevollen Ansprueche) keine Fruechte vorzuweisen. Das Einzige das in seinem Vermoegen liegt ist die demuetigende Bekenntnis, so ehrlich wie nur moeglich, dass er nichts weiss. * * * * *

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